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Die Schwäbische Rezat – Kaffeekränzchen unter Läufern

  • Samstag, 17. Dezember 2022
  • 37,2 km + 225 HM
  • 3 h 56 min

Flusslaufen – eine Möglichkeit die Welt zu erkunden und zwar eine gute, sehr gute Möglichkeit. Den Fluss am Ursprung zu finden, das kleine Rinnsal zu sehen und die Reise zu starten. Zu erkennen, wie er anwächst, größer wird, beeindruckender erscheint. Letztendlich geht er aber in etwas Größerem auf und trägt dazu bei, dass er ein Teil einer weitaus größeren Sache wird, die weiterbesteht. So ein Fluss hat schon ein klein wenig vom Leben, von Geburt und Sterben. Dabei fällt mir Siddhartha von Hermann Hesse ein.

Geht es in solch einer Runde von lustigen Mitläufern genauso philosophisch zu? Meist nicht…
Denn es ist vielmehr eine wunderbare Möglichkeit sich auszutauschen, zu lauschen und zu lachen.

Mit dem Zug geht es von Schwabach nach Treuchtlingen, um sich dort mit den anderen Jungs zu treffen. 5 lustige Recken auf ihrem Weg. Nicht alle kenne ich, aber das macht nichts. Zeit und Gelegenheit für Gespräche sind vorhanden.

Vorbei an den Resten des Karlsgraben, des Versuches Karls des Großen einen Main-Donau-Kanal zu errichten, bevor wir auf die kleine Schwäbische Rezat stoßen, der wir folgen (wollen). Immer wieder verquatschen wir uns, verpassen die Abzweigung, kommen etwas ab und nehmen es mit Gelassenheit. Wir passieren Weißenburg mit seinem historischen Stadttor, rennen nach Ellingen, über den Schlosshof und durch den dazugehörigen Park. Pleinfeld passieren wir zügig am Rand und nehmen die Wurmmühle, Ketschenmühle, Reichertsmühle, Böschleinsmühle, Seemannsmühle, Utzenmühle, Mackenmühle, Heinzenmühle und Mühlstetten mit. Teilweise sind sie beeindruckender als wir vermutet hätten! Der Fluss ist stattlich geworden und ich bin glücklich, bei der Kälte Sonntagmorgens aufgestanden zu sein, um hier auf Entdeckungsreise mit diesen feinen Typen zu gehen.

In Georgensgmünd vereinigt sich die Schwäbische Rezat mit der noch längeren Fränkischen Rezat (die ich leider noch nicht gelaufen bin), um die Rednitz (die ich schon entdecken durfte) zu bilden, welche wiederum in Fürth mit der Pegnitz (fehlt noch, kommt 2023) die Regnitz (mit meiner Mareike schon erkundet) bildet und in Bamberg im großen Main aufgeht. Das Ende von etwas, ist der Anfang von etwas Neuem.

Euer Thorsten