- Freitag, 10. September 2021
- 7,3 km + 220 HM
- Rundkurs
Auf der Suche nach einer abentuerlichen Wanderung? Die je nach Witterung Bademöglichkeiten bietet? Bei der außerhalb der Trockenzeit nasse Füße zu erwarten sind? Willkommen bei dieser eigentlich kurzen Wanderung!
Geparkt wird auf einer kleinen Schotterfläche oberhalb des Grdoselski Potok, des Flusses, welchem wir in der zweiten Hälfte stromaufwärts folgen werden – also irgendwo in nirgendwo!
Die erste Gumpe wartet auch sofort auf uns – nur leider waren die letzten Wochen im Süden so heiß und trocken, dass vielerorts Dürre und Trockenheit herrscht…
Unser Fluss hier ist auch fast vollständig trocken gefallen und die Wasserfälle versiegt. Dafür strahlt das weiße Kalkstein im gleißenden Sonnenlicht umso heller. Faszinierend bleibt es.
Auf steinigen und staubigen Forst- und Wanderwegen geht der erste Abschnitt schnell und locker von der Hand. Wandermarkierungen wären theoretisch angebracht, sind aber in Istrien so eine Sache, weshalb wir sehr froh sind, die Route auf unseren Uhren zu haben!
Nach etwas über 2 km stoßen wir auf eine völlig surreal wirkende Kalkstein-Mergel-Formation. Der Wanderweg geht direkt über bzw. durch diese Formation hindurch. Tiefe Furchen, kahle Hügel und eine große Steilheit kennzeichnen diesen Bereich. Fast wähnt man sich irgendwo auf dem Mars und nicht mitten in Istrien, welches eher mit lieblichen Formen protzt. Der Schweiß rinnt in Strömen bis wir oben sind. Die Sonne kennt noch immer keine Gnade. Wie soll es dann erst morgen weim Wettkampf werden? Ich schiebe den Gedanken bei Seite und genieße den Tag.
Den kleinen Ort Grdoselo erreichen wir dann wieder zügig. In Istrien gibt es so unglaublich viele kleine bis winzigste Orte – bei uns sind es weniger, dafür größere Dörfer und Orte. Nach einem Trafohäuschen liegt sehr versteckt der Einstieg zum Flusstal und zum Abenteuerspielplatz unserer Wanderung. Immer wieder müssen wir den Fluss oder zu dieser Witterung den Bach queren. In anderen Jahreszeiten wäre dies bestimmt mit sehr nassen Füßen verbunden. Wir folgen durch diese schwüle und völlig grüne Landschaft, die so im Kontrast zur umliegenden Landschaft steht, immer dem Fluss bis zur Quelle des Malenica – leider derzeit auch versiegt.
Nun wird der Weg immer steiler und rutschiger. Vorsicht ist geboten. Die alten baufälligen Brücken wurden anscheinend von den Einheimischen Wanderfreunden in letzter Zeit ausgetauscht und hinterlassen kein mulmiges Gefühl mehr.
Den Zufluss zum Grdoselski Potok verlassen wir kurz vor seiner Mündung und steigen zur Ruine Zelengrad auf.
Da nur noch eine Seite der Außenmauer der Burgruine steht halten wir uns nicht lange damit auf und steigen seeehhhhr steil zu unserem eigentlich angestrebten Flussverlauf ab.
Und so etwas habe ich bisher noch nie gemacht!!! Wir laufen im derzeit fast trocken gefallenen Flussbett über die Steine aufwärts. Passieren immer wieder Gumpen, die normalerweise zum Baden einladen (und auch problemlos dafür genutzt werden können). Müssen hin und wieder nach links und rechts oberhalb des Flusses ausweichen. Klettern einmam an einer Gumpe entlang. Suchen die kaum mehr vorhandenen Markierungen und erleben eine der unglaublichsten Wanderungen, die Mareike und ich je hatten. Wow!!!
Euer Thorsten
Weitere Fotos findet ihr auf meinem Nikon Image Space Konto