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Komoot und sein Kartenmaterial

Jetzt hat es mich erwischt! Lange hat es gedauert. Oft wäre es möglich gewesen, wahrscheinlich gewesen. Komoot hat mich in die Irre geführt! Mein Lieblingstool für die Planungen von Wanderungen und Läufen hat einen markierten Wanderweg in seinen Karten, der überhaupt nicht mehr dort verläuft – und deshalb ernsthaft in die Irre führen kann. Aber wie konnte es mir zum Verhängnis werden?
Ich lief bei Freunden in einer mir unbekannten Gegend und hatte vorab mit Komoot eine Tour geplant, die vollständig auf markierten Wanderwegen liegen sollte. Also am Samstag Morgen los und alles hatte gepasst, bis die Markierungen immer spärlicher wurden und beschädigt waren. Das ist nichts ungewöhnliches, also ging es mit der Route auf der Uhr weiter, bis die Markierung einmal gar nicht mehr sichtbar war. Auch kein Problem, weil der Pfad noch erkennbar war und dies öfters einmal passieren kann, bis ich den Bach laut Karte über eine Brücke überqueren sollte – und diese nicht vorhanden war und die andere Seite mit Brennnesseln zugewachsen war. Quervergleich mit dem Handy. Ich bin richtig. Ein paar Schritte zurück. OK, hier ist die Fläche freier, ich springe rüber und schlängle mich entlang eines Rinnsals zurück auf den Track – so der Plan. Also Anlauf genommen und über den Bach gesprungen. Platsch. Bis über den Knöchel stand ich nun im Matsch. Auch gut, das werde ich überleben. Also vorsichtig weiter, während ich immer wieder einsank. Nicht gut. Also in zwei Richtungen kurz bewegt, um einen Weg durch die Brennnesseln zu finden (ich stehe schließlich nur ca. 5-10 Meter neben dem Track) und zu schauen, wie ich hier weiter rauskomme und den Track finde. Schwupp sank ich bis zum Knie mit einem Bein ein. Beim Versuch es wieder herauszuziehen, sank das zweite Bein genauso weit ein. Nun ging praktisch nichts mehr – ich stand in einem Niedermoor. Die Füße konnte ich nicht mehr ernsthaft anziehen, also durchatmen, auf die Arme abstützen, Gewicht verteilen und die Füße langsam anheben. Erst einen auf einen dicken Ast am Boden stellen, dann den anderen. Nun rein in den Bach steigen und von dort wieder auf die feste Seite steigen.
Was soll ich sagen? Jetzt weiß ich, wie ein solcher Untergrund aussehen kann. In Zukunft nicht mehr über Bäche hüpfen? Ist aus praktischen Gründen ausgeschlossen. Auf Komoot verzichten? Dafür ist das Tool zu hilfreich, zu oft eine wunderbare Unterstützung. Was daraus lernen? Im Zweifelsfall lieber früher als später umdrehen. So und nun muss ich die Schuhe endlich putzen.

Euer Thorsten