- Montag, 3. Oktober 2022
- 13 km + 290 HM
- Rundwanderung
- 3h 11min
Die erste Wanderung nach dem Arberland Ultratrail vor zwei Tagen soll entspannt sein. Sozusagen als leichter Einstieg in die Wanderungen hier im Wald. Der Wanderführer weist auch nur gut 100 HM aus – ein Irrtum der nicht auf einen technischen Defekt unserer Geräte zurückgeht.
Wir, Mareike und meine Wenigkeit, drehen die angedachte Wanderrichtung um und steigen vom Parkplatz an der Talsperre bei Bad Kötzting, einem der größten und wichtigsten Orte im Bayerischen Wald mit einem angenehmen Bad, gleich steil zum Ort Weißenregen und seiner Wallfahrtskirche auf. Die Kirche scheint von außen sehr gewöhnlich zu sein, wie viele andere ihrer Art im ländlichen Raum auch sind, aber von innen ist sie reich verziert und in einem sehr guten Zustand. Sie ist definitiv mehr als einen Blick wert.
Weiter führt uns der Weg hinein in den Wald und hoch zum Riedernberger Gipfel. Pilze über Pilze reihen sich vor uns auf und Schwammerlsucher sind unterwegs. Schön aber auch nicht spektakulär. Der Gipfel ist mehr eine bewaldete Hochfläche und kein markanter Berg. Große Gesteinsbrocken liegen zu beider Seiten des Weges und wirken jetzt dann doch beeindruckend, bevor wir auf dem wurzeligen und sehr kurzweiligen Abstieg gehen. Ein kleines, steinernes Denkmal säumt den Pfad. Wer hat es aufgestellt? Und warum?
Während ich noch darüber grüble, erreichen wir das Wasserkraftwerk am Schwarzen Regen. Der Kiosk geschlossen, die Gaststätte für immer geschlossen. Vielleicht wirkt dieser Ort im Sommer zur Hauptzeit lebendiger, so ist er einfach nur herrlich ruhig und lässt Zeit, um solche Bauwerke, wie dieses, zu bewundern. Erstaunlich zu was wir Menschen in der Lage sind. Nur, wie wartet man dieses Bauwerk, wenn die Mauer bröckelt? Ich weiß es nicht und so geht es an den Rückweg immer am Fluss entlang. Die ersten Schritte führen uns auf einem kleinem Pfad immer dicht am Wasser entlang und wirken beruhigend. Über die Kilometer hinweg wird der Weg breiter, geht unmerklich in den Blaibacher See über, der einfach nur eine weitere Aufstauung des Schwarzen Regens ist. Es werden mehr Menschen und der Weg leichter zu begehen. Sehr viele halb verfallene Boote liegen am Flussufer im Gestrüpp und warten auf niemanden mehr. Warum werden sie nicht entfernt und wer hat sie dort zurückgelassen? Langsam aber stetig zieht sich der Rückweg.
Wie beurteilen wir diese Wanderung? Sehr gemischt. Einige schöne Abschnitte und Punkte sind mit vielen Längen verbunden. Wir würden sie nicht noch einmal wandern.
Euer Thorsten