Das Jahr 1999 war ein gutes Jahr – der Beginn meines Lebens als Läufer, als Lebensläufer, auch wenn es anfangs nicht danach aussah. Eine Mischung aus freier Zeit und Freude an der Bewegung ließen mich, den Kerl, der nie eine Sportart ernsthaft und mit Leidenschaft ausgeübt hat, diesen Sport, diese natürliche Bewegungsform ausprobieren und führten vor lauter Übermut noch im gleichen Jahr zum ersten Wettkampfstart. Ich war nie der Schnellste, Talentierteste oder Fleißigste, aber ich liebe die Bewegung an der frischen Luft, das draußen sein, die Welt zu entdecken und bin seitdem ununterbrochen dem Laufen treu geblieben! Kurz darauf entdeckte ich die Freude am Wandern, weil es gemütlicher und langsamer als das Laufen ist, aber die gleiche Art der Fortbewegung, in der gleichen schönen Natur darstellt und einem die Gelegenheit bietet, so viel mehr an Eindrücken zu sammeln! Für mich liegt bei beiden Spielarten der Fortbewegung die gleiche Freude am aktiven Naturerleben zugrunde.
Und genau diese Begeisterung brachte mich ab 2011 auch zum Ultramarathon und kurz darauf auch auf die Trails dieser Welt. Denn dort bietet sich die Gelegenheit, die vielen wunderbaren Orte dieser Welt in einer Art Zeitraffer zu erlaufen und zu erleben. Besonders einschneidend war in dieser Hinsicht das Jahr 2016 mit zwei langen Wettkämpfen, die mir die Freude am Sport sehr, sehr deutlich aufzeigten, aber auch lehrten, dass es nicht immer auf Zeiten und Leistungen ankommt, sondern der Spaß am Tun im Vordergrund stehen sollte. Ja, das Laufen hat mir geholfen, mich besser einzuschätzen, mich etwas mehr wertzuschätzen und mein Leben vielfältiger zu gestalten. Ist es ein Allheilmittel? Mit Sicherheit nicht, aber es bewirkt mehr, als man im ersten Moment für möglich hält.
Seit 2022 engagiere ich mich nun in „meinem“ Verein, dem TSV Katzwang 05, mit Freude und dem Gefühl ein klein wenig Zugehörigkeit gefunden zu haben. Die Gründung der Abteilung TSV Katzwang .05 ULTRA Sport unter Federführung meines guten Freundes Florian Geffers war nur ein weiterer logischer Schritt in dieser Entwicklung und der Weg ist noch immer nicht vorgezeichnet. Mal schauen, wie es sich entwickelt…
Kann ich mir ein Leben ohne Laufen vorstellen? Nur sehr schwer, aber der Tag wird kommen. Jedoch so lange ich eine Möglichkeit habe, die Wohnung zu verlassen und draußen zu sein, will ich mich nicht beklagen und bin vielmehr dankbar für die mannigfaltigen Erlebnisse.
Euer Thorsten